Vom Schiff bis in die Tiefsee
Das Arbeitsdeck der Polarstern erhält eine beeindruckende Neuerung: Ein großer Moonpool durchzieht das gesamte Unterwasserschiff. Wie ein Brunnen bietet er einen ungestörten Zugang zu freiem Wasser, selbst wenn das Schiff von Meereis umschlossen ist. Über dem Moonpool befindet sich ein Windensystem, über das verschiedene Geräte wie Unterwasserroboter, Wasserschöpfer mit CTD oder Multicorer durch die Öffnung ins Wasser hinabgelassen und dort für entsprechende Forschungsarbeiten eingesetzt werden können. Während der Fahrt kann der Moonpool sowohl oben als auch unten im Rumpf verschlossen werden. So steht das Arbeitsdeck zur freien Verfügung – und der Wasserwiderstand wird während der Fahrt nicht beeinträchtigt.
Navigationshilfe und wissenschaftlicher Nutzen: hochspezialisierte Drohnen für den Einsatz im Eis.
Hoch hinaus
Auf der neuen Polarstern wird es in der Nähe der Bordhelikopter einen eigenen Bereich für eine Flotte von Drohnen geben. Neben marktüblichen, wenige hundert Gramm wiegenden Kameradrohnen sind auch Fluggeräte in Planung, die bis zu 250 Kilogramm schwer sind. Diese hochspezialisierten Geräte sind beispielsweise mit Laserscannern ausgerüstet, die dreidimensionale Modelle der Eisoberfläche liefern. Sie tragen spezielle Kameras mit deren Hilfe Rückschlüsse auf die Eisbeschaffenheit gezogen werden können. Abgesehen von dem wissenschaftlichen Nutzen helfen sie auch der Schiffscrew dabei, den besten und sichersten Weg durch das Eis zu navigieren. Zusätzlich sind sogenannte Lastendrohnen mit bis zu drei Metern Durchmesser geplant. Diese können dann sogar Proben aus Luft, Eis oder Wasser nehmen. Ihr Einsatz erhöht somit die Effektivität, weil nicht erst Menschen auf das Eis gebracht werden müssen, um Proben zu nehmen. Insgesamt lassen sich die Drohnen je nach wissenschaftlicher Fragestellung flexibel mit den verschiedenen Sensoren ausstatten, so dass sich ihr Einsatzbereich und die damit verbundenen Forschungsmöglichkeiten stetig weiterentwickeln können.